Aktienrückkäufe haben im Zusammenhang mit dem wirtschaftlichen Folgen der Coronakrise kräftig Schlagzeilen gemacht. Technik-Riese Apple und Internet-Gigant Google beispielsweise haben in den USA im Jahr 2020 deutlich ihre Aktienrückkäufe erhöht. Welche Gründe es bei der US Corporation für Aktienrückkäufe geben kann, erklären wir in unserem aktuellen Beitrag.
Was ist ein Aktienrückkauf?
Bei einem Aktienrückkauf, auf Englisch als (Stock) Buybacks bezeichnet, kauft ein Unternehmen beziehungsweise eine US Corporation ihre eigenen Aktien zurück.
Dabei gibt es zwei Möglichkeiten. Das Unternehmen kann die Aktien über den Börsenhandel erwerben. Es kann die Aktien aber auch von den Aktionären über ein Verkaufsangebot zurückkaufen.
Eigene Aktien über das Tender-Verfahren zurückkaufen
Der Rückkauf von den Aktionären geschieht über ein sogenanntes Tender-Verfahren. Dabei macht das Unternehmen den Aktionären ein Rückkaufangebot, das sich nicht allein am Kurswert orientiert, sondern bei dem ein Aufschlag bezahlt wird. Dieses Angebot kann in Form eines Festpreises erfolgen oder es kann eine Auktion stattfinden.
Diese Gründe können Unternehmen für Aktienrückkäufe haben
Die Gründe für Aktienrückkäufe können unterschiedlich sein. Konzerne entscheiden sich beispielsweise dafür zum Zwecke der:
Kurspflege
Bei einem Aktienrückkauf sinkt die Zahl der Aktien, die am Markt gehandelt werden, denn die Aktien aus einem Aktienrückkauf verschwinden vom Börsenmarkt.
Die Folge ist eine Preissteigerung pro Aktie und eine Steigerung der Dividendenrendite für die Aktionäre, die weiterhin Aktien halten. Somit steigt durch Aktienrückkäufe der Aktienkurs der Unternehmen an der Börse – ein gutes Zeichen für Anleger.
Verhinderung einer ungewollten Übernahme
Aktienrückkäufe können eine ungewollte Übernahme von Unternehmen verhindern. Daher sind sie insbesondere auch dann zu beobachten, wenn ein potenzieller Interessent vermehrt Aktien des Unternehmens erwirbt. Dessen Beteiligung lässt sich dann bremsen, indem das Unternehmen selbst Aktien zurückkauft.
Bereinigung der Aktionärsstruktur
Rückkäufe eigener Aktien können sich auf die Struktur der Aktionäre auswirken. Sie werden deshalb auch dann durchgeführt, wenn sich eine Aktiengesellschaft weniger Kleinaktionäre und mehr institutionelle Investoren wünscht.
Durch weniger Aktionäre kann sich zudem die Entscheidungsmehrheit bei der Hauptversammlung verschieben. Dies ist besonders dann für eine Aktiengesellschaft interessant, wenn es auf der Hauptversammlung zur Bildung unterschiedlicher Positionen der Anteilseigner gekommen ist, die im schlimmsten Fall zur Handlungsunfähigkeit von Unternehmen führen können.
Der Ablauf der Aktienrückkäufe
Beschluss über Aktienrückkäufe auf der Hauptversammlung
Aktienrückkäufe von Unternehmen müssen auf der Hauptversammlung beschlossen werden. Erfolgt dabei die Zustimmung, wird meistens ein Aktienrückkaufprogramm für einen festgelegten Zeitraum beschlossen.
Freigabe durch die Securities and Exchange Commission (SEC)
Aktienrückkäufe müssen von den jeweils zuständigen Aufsichtsbehörden freigegeben werden. Im Fall der US Corporation ist das die Securities and Exchange Commission (SEC).
Aktienrückkauf über die Börse oder die Aktionäre
Wie bereits beschrieben, können die Aktienrückkäufe über den Börsenhandel erfolgen. Alternativ können eigene Aktien von den Aktionären über das Tender-Verfahren erworben werden.
Was passiert nach dem Aktienrückkauf?
Für den Börsenhandel steht die Aktie nach dem Aktienrückkauf nicht mehr zur Verfügung. Eigene Aktien werden nach Aktienrückkäufen daher in der Regel vernichtet. Eine weitere Option ist die Ausgabe der eigenen Aktien an die Mitarbeiter.
Zudem ist eine Verwendung zur Finanzierung der Übernahme eines anderen Unternehmens möglich. Statt einem Kauf mit Finanzmitteln in Form von Geld erfolgt dann eine Zahlung mit Aktien.
Möchten Sie wissen, ob Aktienrückkäufe für Ihre eigene US Corporation in Frage kommen? Oder haben Sie generell Fragen zum Kauf einer US Corporation? Dann zögern Sie nicht, sich mit uns in Verbindung zu setzen!
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